Allgemeines

  • Der Zahnersatz

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    Der ZahnersatzDer Zahnersatz
    Der Zahnersatz ist erforderlich, um die Kaufunktion wiederherzustellen und mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Aufgrund eines fehlenden Zahns kann es z.B. zu Zahnkippungen, Zahnwanderungen, Knochenabbau oder Kiefergelenkbeschwerden kommen.

    Auch die Ästhetik spielt eine wichtige Rolle beim Zahnersatz, da gerade fehlende Frontzähne oder eingefallene Wangenbereiche den Gesichtsausdruck nachteilig verändern können.

    Zu den prothetischen Möglichkeiten des Zahnersatzes gehören:

    • Kronen
    • Brücken
    • Teilprothesen
    • Totalprothesen
  • Allgemeines

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    Eine Krone ist immer dann notwendig, wenn ein Zahn aufgrund seiner starken Zerstörung nicht mehr mit Füllung, Inlay oder Teilkrone versorgt werden kann, aber dennoch erhalten werden soll. Ebenso können Kronen zum Schutz, zur Befestigung oder zur kosmetischen Verbesserung eines Zahns eingesetzt werden.

    Bevor ein Zahn mit einer künstlichen Krone kappenartig überdeckt wird, muss er zunächst in lokaler Betäubung zurechtgeschliffenen werden. Auf diese so genannte Zahnpräparation wird im Labor die Krone gefertigt. Zwischenzeitlich wird der Zahnstumpf durch eine provisorische Versorgung aus Kunststoff oder geschützt.

    Um eine harmonische Form, richtige Größe, Passgenauigkeit und Funktion der prothetischen Arbeit zu gewährleisten, sind bis zur Fertigstellung mehrere Abformungen der Zähne notwendig. Hierbei sind schon Ungenauigkeiten in der Größenordnung zwischen 20-50 Mikrometern von Bedeutung, so dass sehr sorgfältig gearbeitet werden muss. Die fertige Krone wird dann nach Kontrolle der Ästhetik und Passgenauigkeit auf dem Zahnstumpf mit Zahnzement befestigt.

    Diese Verbindung ist so stark haftend, dass sie nicht wieder abgenommen kann, ohne sie zu zerstören. Die normale Haltbarkeit eines prothetischen Zahnersatzes liegt bei etwa zehn Jahren. Bei guter Pflege ergeben sich auch häufig weitaus längere Tragezeiten; in seltenen Fällen kann es schon früher zu Komplikationen kommen. Durch das bei Kronen notwendige Beschleifen können am Zahn Schäden entstehen: der Nerv im Zahn Kann sich entzünden und absterben, dann musss er wurzelbehandelt werden (üblicher Weine durch die Krone also muss man sie nicht neue machen). Das Zahnfleisch und die Zähne sind auf Kälte und wärme empfindlicher nach dem Beschleifen, das beruchigt sich aber nach ein paar Tagen oder Wochen.

  • Materialien des Zahnersatzes

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    Die Wahl des Materials, aus dem die Krone gefertigt werden soll, muss im Einzellfall mit dem Zahnarzt getroffen werden. Grundsätzlich sollten die für Kronen oder Brücken verwendeten Stoffe eine hohe physikalische Festigkeit, dabei aber eine gute Bearbeitungsfähigkeit besitzen.

    Folgende Materialien kommen in Frage:

    • Nicht-Edelmetall-Legierungen
    • Keramik

    Der Unterbau der Krone ist meist aus Metall, auf den dann die zahnfarbenen  Keramik-Verblendungen aufgebracht werden.

    Vollkeramikkronen finden meist im Frontzahnbereich Verwendung. Sie sind kaum von natürlichen Zähnen zu unterscheiden.

  • Brücken

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    Eine Brücke ist ein von den angrenzenden Zähnen getragener, künstlicher Zahnersatz. Sie dient der Versorgung von Zahnlücken. Es können ein, aber auch mehrere fehlende Zähne damit überbrückt werden. Der Zahnarzt entscheidet nach Lage und Länge dieser Lücken, der Anzahl der Lücken in einem Kiefer sowie der Haltbarkeit und Stabilität der noch vorhandenen Restzähne, ob und wie die Überbrückung der Lücken erfolgen soll.

    Sind die Nachbarzähne gesund und erfüllen die Stabilitätskriterien, werden sie als Pfeiler für die Brücke beschliffen. Die Vorgehensweise zur Erstellung einer Brücke ähnelt der einer Krone. Der Unterschied liegt in der zusätzlichen Fertigung eines form- und funktionsgerechten Mittelstücks zum Ersatz des fehlenden Zahns.

    Sämtliche Materialien, die zur Formung einer Krone verwendet werden, können auch bei Brücken eingesetzt werden. Wenn mehrere Lücken vorhanden sind, entscheidet die Gesundheit der Restzähne und die Lage der Lücken im Kiefer darüber, ob eine Brückenkonstruktion noch ratsam ist. Auch die Gesundheit des Zahnhalteapparats, also Kieferknochen und Zahnfleisch, ist ausschlaggebend für die Therapieplanung. Grundsätzlich ist es günstiger mehrere kleinere Brücken einzusetzen, als eine große Gesamtbrücke. Denn wenn im Laufe der Zeit einer der Brückenpfeiler erkrankt, muss die Brücke in der Regel herausgenommen werden und wird unbrauchbar.

  • Variationsmöglichkeiten

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    Je nachdem welche Zähne im Mund als Brückenpfeiler zur Verfügung stehen, gibt es verschiedene Befestigungsmöglichkeiten. Fehlt beispielsweise der letzte Zahn der Zahnreihe, so können die beiden letzten Zähne miteinander verblockt und mit einem Anhänger versehen werden.

    Pflege und Haltbarkeit

    Für eine lange Haltbarkeit braucht die Brücke gezielte Pflege. Neben der Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide ist das Verwenden von Zahnzwischenraumbürsten oder Superfloss (eine speziell verdickte Zahnseide) zur Säuberung des Brückenzwischenglieds besonders wichtig. Vor allem der Spalt zwischen Brückpfeiler und künstlichem Zahn sollte sorgfältig gereinigt werden, da sich hier leicht Speisereste verfangen.

    Eine Brücke kann bei guter Pflege 15 bis 20 Jahre lang halten. Meist zwingt ein altersabhängiger Zahnfleischrückgang zum Austausch der Brücke, da der nun zum Vorschein kommende Brückenrand nicht schön aussieht. Auch Zahnkaries am sehr anfälligen Übergang von der Pfeilerkrone zum Zahnstumpf kann zum Wechsel zwingen. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind ratsam, um frühzeitig einzuschreiten, solange die Brücke noch gerettet werden kann.

  • Herausnehmbare Teilprothesen

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    Teilprothesen sind herausnehmbare Prothesen, die an der vorhandenen Restbezahnung verankert sind. Sie dienen zur Wiederherstellung der Kaufunktion, aber auch der Sprachbildung sowie der Kosmetik im Lückengebiss. Eine Teilprothese besteht aus Kunststoffzähnen, welche auf einer metallenen, mit Kunststoff umgebenen Prothesenbasis befestigt sind.

    Im Gegensatz zu Brücken können Teilprothesen bei erneutem Verlust von Zähnen zumeist erweitert bzw. ergänzt werden. Hierbei fügt der Zahntechniker Kunststoffzähne nach einem Gebissabdruck in die alte Prothese ein, sofern diese noch funktionsfähig ist. Die erweiterte Prothese kann direkt nach Entfernung des kranken Zahns eingesetzt werden.

    Im Gegensatz zu Vollprothesen lassen Teilprothesen den vorderen Gaumenanteil frei, der für den Anschlag der Zunge beim Sprechen und für die Geschmacksempfindung eine wichtige Aufgabe erfüllt. Eine Teilprothese kommt meist dann zum Einsatz, wenn für eine Brücke nicht mehr genügend Pfeilerzähne im Mund vorhanden sind oder deren Verlust bereits absehbar ist. Bei der Konstruktion der Teilprothese sind eine Vielzahl von Variationen möglich, die sich nach dem allgemeinen Gebisszustand, dem Alter des Patienten sowie nach seinem Anspruch bezüglich Kaukomfort und Ästhetik richten.

    Herausnehmbare Prothesen halten über Klammern an der Restbezahnung im Mund. Die natürlichen Zähne selbst werden nicht verändert und dienen ggf. nur der Abstützung. Als vorübergehender Ersatz kann eine Prothese rein aus Kunststoff mit filigranen gebogenen Klammern aus Stahldraht angefertigt werden. Ist hingegen eine langfristigere Versorgung angestrebt, wird eine so genannte Modellgussprothese aus Chrom-Kobalt-Molybdän konstruiert.

    Diese besitzt stabilere Gussklammern, welche gleichzeitig mit der metallenen Prothesenbasis verbunden sind. Auf der Basis werden im Bereich der Zahnlücken die Zähne aus Kunststoff oder Keramik fixiert.

    Ein Bügel, der quer über den Gaumen oder unter der Zunge entlang läuft, gibt der Prothese insgesamt Stabilität und verteilt den Kaudruck gleichmäßig auf der Prothesenbasis. Bei Teilprothesen wird im Gegensatz zu Brücken, der Kaudruck nicht über die Zähne, sondern über die Prothesensättel auf die zahnlosen Kieferabschnitte übertragen.

    Dementsprechend können unter oder am Rand des Kunststoffes der Teilprothese Druckstellen entstehen. Die empfindliche Schleimhaut reagiert dabei zunächst mit Rötung, Schwellung und Schmerz. Bei längerem Belassen der Prothese kann es sogar zu Geschwüren (Ulcus) kommen. Eventuelle Schleimhautwunden heilen jedoch rasch ab, wenn die schädigende Ursache behoben wird. Daher sollten störende Stellen durch gezieltes Ausschleifen schnellstmöglich beseitigt werden.

  • Kombinierter Zahnersatz

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    Mit Kombinierter Zahnersatz kann eine ansprechendere Ästhetik und hochwertigere Funktionalität erreicht werden, als mit rein herausnehmbaren Prothesen. Halteelemente in Form von Klammern sind hier nicht zu sehen, da die Abstützung über in künstliche Zähne eingebaute Teleskopkronen, Geschiebe, Riegel, Stege, Knöpfe etc. erfolgt. Zähne des Restgebisses werden durch spezielle Überkronungen oder Verankerungselemente als Halt genutzt.

    Die Prothese rastet dann über ihr Verbindungselement äußerst präzise im Mundraum ein. Somit verteilt sich die Kaubelastung auf die in die Konstruktion einbezogenen Zähne und die von der Prothesenbasis abgedeckten Schleimhaut. Druckstellen an der Schleimhaut sind daher unwahrscheinlicher.

    Kombinierter Zahnersatz wird dann bevorzugt eingesetzt, wenn Zähne überkront werden müssen und gleichzeitig schon ein erheblicher Zahnverlust vorliegt. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Modelle, deren Wahl sich nach den vorhandenen Restzähnen, dem ästhetischen Anspruch, dem Alter und der Fingerfertigkeit des Patienten sowie seiner finanziellen Lage richtet.

    Pflege und Haltbarkeit

    Die Prothese sollte beim morgendlichen und abendlichen Zähneputzen sowie nach den Mahlzeiten herausgenommen und gereinigt werden. Eine antibakterielle Sprudellösung ist nicht unbedingt notwendig, sondern kann eher zweimal monatlich als Zusatz dienen. Viel effektiver ist das intensive Reinigen mit ein wenig Zahnpasta und einer weichen Zahnbürste.

    Nachdem die restlichen Zähne im Mundraum gesäubert wurden, wird die Prothese wieder eingesetzt. Während der Nacht kann eine fest sitzende Prothese ruhig im Mundraum verbleiben, solange vom Zahnarzt keine anderen Empfehlungen ausgesprochen wurden.

    Wie lange eine Teilprothese hält, hängt neben ihrer Konstruktion vor allem vom Zustand des Restgebisses ab. Bei vorausschauender Planung sind viele Jahre guter Funktion möglich. Durch ihren täglichen Gebrauch sind die Prothesen extremen Belastungen ausgesetzt und sollten regelmäßig vom Zahnarzt auf ihren Sitz und den Abnutzungsgrad kontrolliert werden.

  • Totalprothesen

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    TotalprothesenAllgemeinesTotal- oder Vollprothesen dienen der prothetischen Versorgung eines oder beider völlig zahnloser Kiefer mit herausnehmbarem Zahnersatz. Kaufunktion, Phonetik (Sprache) und Ästhetik sollen durch die Prothese wiederhergestellt werden. Bei der Konstruktion der Vollprothese werden zunächst präzise Abdrücke von Ober- und Unterkiefer genommen.

    Außerdem werden Zahnform, Zahnfarbe, Bisshöhe und Bisslage individuell festgelegt. Vollprothesen werden im Mund von Schleimhaut, Bändern und Muskulatur in Position gehalten. Wichtig für den guten Halt ist auch der dünne Speichelfilm zwischen der Prothese und der Kiefer- bzw. Gaumenschleimhaut.

    Über Kapillarkräfte, Unterdruck und Adhäsionskräfte hält er die Prothese im Mund. Deswegen sollten Totalprothesen vor dem Einsetzen immer leicht mit Wasser benetzt werden.

  • Nachteile der Vollprothesen

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    Aufgrund der Abdeckung des Gaumens durch die Oberkieferprothese kann es zu manden geschmack vom Essen weniger empfinden sowie zu leichten Veränderungen der Sprachlaute kommen.

    Am Unterkiefer kann es wegen des Rückgangs an Kieferknochen bei Zahnlosen zu Problemen mit dem Prothesensitz kommen. Durch chirurgische Maßnahmen kann dann eventuell Besserung erreicht werden. In manchen Fällen ist auch das Einsetzen von Implantaten sinnvoll und muss individuell abgeklärt werden. Mit in den Kieferknochen eingebrachten Implantaten besteht die Möglichkeit, eine festsitzende oder kombinierte prothetische Versorgung zu konstruieren. Eine solche ist stets komfortabler und erstrebenswerter als ein herausnehmbarer Zahnersatz.

    Pflege und Haltbarkeit

    Die Pflegeempfehlungen einer Vollprothese entsprechen denen der Teilprothese. Reparaturen, Erweiterungen und Erneuerungen der Prothese werden stets außerhalb des Munds vorgenommen. Wiederholen sich Sprünge ohne größere Gewalteinwirkung, ist dies ein Indiz für eine nicht optimale Passgenauigkeit. Aufgrund von natürlichen Veränderungen des Gewebes im Mund durch z.B. Knochenumbau ist ein Angleichen des Prothesenlagers an die Mundstrukturen von Zeit zu Zeit notwendig. Solch eine Unterfütterung mindert auch das Schaukeln der Prothese und die Druckstellenbildung. Der Sitz der Prothese sollte daher regelmäßig vom Zahnarzt kontrolliert werden.